Nastätten, 5. Dezember 1921: Unsichere Tage machen wir mal wieder durch. Soll es uns besser gehen und sollen wir Erleichterungen unserer Lage erhalten? Was der Mensch wünscht, glaubt er gern. Die Wage Schicksals schwankt hin und her und lässt hoffen und harren. Der Dollar fällt, der Dollar steigt Jeder sieht in ihm das Barometer der Weltstimmung, auch Zweifel tauchen auf, ob es wirklich damit seine Richtigkeit hat. Einmal sind die Nachrichten günstig, am nächsten Tag sind sie wieder schwarz. So geht es von einen Tag an den anderen und am 15. Januar sind 500 Millionen Goldmark zu zahlen. Müssen wir sie aufbringen in der früheren Form, so ist die weitere Entwertung unseres Gelbes eine nur natürliche Folge; erhalten wir Ausstand und Aufschub, so muss Deutschland auf sonstige Bedingungen rechnen … Hoffen wir auf einen Weg, der aus dem Dunklen und Ungewissen hinaus führt.
Nastätten, 7. Dezember: Viehzählung. Bei der am 1. Dezember stattgefundenen Viehzählung wurden in hiesiger Gemeinde gezählt: 57 Pferde, 342 Stück Rindvieh, 132 Schafe, 306 Schweine, 196 Ziegen, 54 Kaninchen, 1917 Stück Federvieh.
Nastätten – Markt: Die Maul und Klauenseuche ist in einigen benachbarten Ortschaften ausgebrochen. Der auf Dienstag, den 13. angesetzte Markt wird daher nicht abgehalten. Auch die auf Mittwoch, den 14. Nach Miehlen anberaumte Herbstversammlung des 15. Landwirtschaftlichen Bezirksvereins fällt aus.
Nastätten Paul Spindler: Suche möglichst zu sofortigem Eintritt gegen hohen Lohn ein sauberes DIENSTMÄDCHEN, welches 2 Kühe melken und leichte Gartenarbeit verrichten kann.
