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Das geschah in Nastätten vor 100 Jahren – Rhein-und Lahn-Anzeiger KW02-1922

Miehlen, 10. Januar 2022 – In einer hiesigen Familie wurde der schon so oft begangene Fehler gemacht, dass eine gefüllte Wärmflasche zugeschraubt in den Ofen gestellt wurde. Nach kurzer Zeit explodierte dieselbe und zertrümmerte den Ofen, glücklicherweise kam niemand hierbei zu Schaden.

Himmighofen, 10. Januar 1922 - Seit ungefähr 14 Tagen haben wir in unserem Ort wieder eine zweite Wirtschaft, indem Herr Emil Bingel eine solche auf vielseitigem Wunsch eröffnete.

Niederwallmenach, 13. Januar 1922 – Seit der großen Flandernoffensive 1917 trug Wilhelm Dillenberger von hier einen Granatsplitter etwas oberhalb des linken Knies bei sich, der ihm recht oft in der langen Zeit schwer zu schaffen machte. Die schmerzende Wunde die wiederholt heilte und immer wieder aufbrach, blieb seit letztem Herbst jedoch stets eiternd offen. DIESER Tage gelang es nun Herrn Dr. Kathrein in Nastätten auf operativem Wege den Fremdkörper zu entfernen, der ein äußerst scharfkantiger und verrosteter Splitter ist.

Nastätten, 9. Januar 1922 - Stiftung. Wie und mitgeteilt wird, beabsichtigt Frau Witwe Adolf Oppenheimer in London zur Erinnerung und zum dauernden Gedächtnis an ihren am 8. August 1921 verstorbenen Gatten eine Wohlfahrts-Stiftung zu errichten, mit einem Kapital von 150.000 Mark; die jährlichen Zinserträge sollen würdigen Familien aus Nastätten ohne Rücksicht auf die Konfektion zu Gute kommen. Eine nähere Besprechung hat am Mittwoch in Frankfurt stattgefunden, zwischen einem Vertreter der Frau Oppenheimer und Herrn Bürgermeister Wasserloos. Der Entwurf einer Stiftungsurkunde wird nunmehr der in London weilenden Frau Oppenheimer unterbreitet werden und dürfte sich der endgültige Regelung noch mehrere Wochen hinziehen, Herr Adolf Oppenheimer war ein geborener Nastättener und er hat sein Heimatstädtchen noch einmal besucht, bevor ihn auf der Rückreise nach England im Eisenbahnzug bei Wesel leider zu schnell der Tod ereilte. Wir nehmen auch an dieser Stelle gern Veranlassung, der Familie Oppenheimer öffentlich Dank zu sagen. Möge die Stiftung manche Not lindern und sich bedrängten Familien als ein Segen erweisen! Dieser Wunsch wird in den Kreisen unserer Bürgerschaft wohl allgemein sein und das Andenken an den verstorbenen Wohltäter ständig wach erhalten.

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