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Stadtverordnetenversammlung 1. Juli 1922 – Der im August 1921 verstorbene Herr Adolf Oppenheimer hat letztwillig für die Armen seines Geburtsortes Nastätten eine Geldsumme in Höhe von 150.000 Mark hinterlassen. Die Witwe des Verstorbenen beabsichtigt nunmehr zur Erinnerung und zum dauernden Gedächtnis an ihren Gatten die Einrichtung einer Stiftung unter dem Namen „Adolf Oppenheimer Wohlfahrtsstiftung für Nastätten“. Das Vermögen der Stiftung soll aus dem genannten Kapital bestehen. Die Versammlung nahm Kenntnis von dem Entwurf der Stiftungsurkunde und erklärte sich unter dem Ausdruck des Dankes zur Annahme der Stiftung gern bereit. – Das Pflegegeld für die beiden Gemeindebullen wird auf 8.500 Mark und das Deckgeld auf 25 Mark festgelegt. – Dem Ziegenzuchtverein wird zur Durchführung der Bockhaltung ein Jahreszuschuss von 12.000 Mark gewährt. – Den veränderten Verhältnissen entsprechend wurden verschiedene Besoldungen neu festgelegt. Der Gaspreis beträgt ab 1. Juli 6 Mark pro cbm, die Wassermiete wird um 100% erhöht. – Die Gebrüder Außerehl haben auf ihrem Grundstück am Friedhofsweg ein Sägewerk errichtet und bedürfen noch einer Gasleitung, um den Motor in Betrieb setzen zu können.

Nastätten - Wohnungswesen. Die Geltungsdauer des Wohnungsmangelgesetztes ist bis zum 31. März 1923 verlängert worden.

Kehlbach 5. Juli 1922 – Bei dem am Sonntagabend stattgehabten Gewitter schlug der Blitz in die Scheune des Landwirt Friedrich ohne zu zünden, verbreitete jedoch sehr starker Schwefelgeruch. Der 20 jährige Sohn des Landwirts Maus stand in dem durch einen breiten Fahrweg getrennten Hof und wollte die elektrische Lampe für den Stall andrehen, in dem Augenblick als der Blitz niederging. Der junge Mann wurde hierbei so getroffen, daß er zusammenstürzte, die ganze Nacht Tobsuchtsanfälle hatte und am heutigen Tag noch vollständig besinnungslos darnieder liegt.

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Der Hausberg von Nastätten ist der Holler. Wie aus Unterlagen des Stadtarchives hervorgeht, befand sich dort während des 2. Weltkrieges ein Beobachtungsstand der Luftwaffe. Beobachtungen jeglicher Art über dem heimatlichen Himmel wurden von dort sofort per eigener Wehrmachtsleitung nach Koblenz zur Zentrale weitergegeben. Insbesondere die Anzahl der Flieger und die Richtung des Fluges. Das Beobachtungsgebäude hatte nach den Unterlagen einen kleinen Kellerraum, im Erdgeschoß ein Ruheraum mit zwei doppelstöckigen Betten und ein Aufenthaltsraum mit direktem Aufgang zum Beobachtungsstand. Der Beobachtungsstand war ständig besetzt. Die Wache war im Schichtdienst eingesetzt. Eine Schicht dauerte 24 Stunden. Jeweils um 13 Uhr war Wechsel. Die Besatzung bestand aus bis zu vier Personen. Bis zum Jahre 1943 waren ältere einheimische Männer eingesetzt. Ab 1943 kamen die sogenannten Blitzmädchen. Junge Damen bis zum Alter von 25 Jahren, welche im Hotel Guntrum untergebracht waren. In der Nähe des Beobachtungsstandes hatte die männliche Besatzung zur Ergänzung des Speiseplans eine Hasenzucht aufgebaut.

Wer kann sich erinnern oder kennt jemanden der sich erinnert und kann dem Stadtarchiv den genauen Standort auf dem Holler mitteilen.

Diethardt-Algenroth, den 15. Juni 1922 – Der Weg von Algenroth nach Diethardt wird auf Grund der Wegepolizeiverordnung und im Einvernehmen mit dem Landesbauamt in Oberlahnstein für den Verkehr mit Langholz von über 12 Meter Länge gesperrt.

Nastätten, 16. Juni 1922 – Wie vorauszusehen, hat nach dem Scheitern der Anleihen Verhandlungen ein weiteres Schwanken unseres Wirtschaftslebens eingesetzt. Zu ersehen ist dies zunächst aus dem Barometer des Dollars. Er stieg alsbald und gab damit das Signal zu einer allgemeinen Preissteigerung. Mit einer solchen werden wir denn auch für die kommenden Monate rechnen müssen.

Miehlen, 16. Juni 1922 – Die Kanalisation der Kirchgasse ist jetzt soweit beendet, und wird diese Arbeit von Allen freudig begrüßt. Ebenso werden die Vorteile, die hierdurch entstanden sind, bald hervortreten.

Nastätten, den 19. Juni 1922 – Von Gegenwart und Zukunft. Was nutzen dem werktätigen Volke Lohnerhöhungen, was dem Handwerker und Gewerbetreibenden größere Einnahmen, wenn alles auf den schwankenden Boden einer gänzlich unsicheren Gegenwart und einer noch unsicheren zukunft steht. Die Freude an der Arbeit und dem Schaffen schwindet, die Achtung von dem Wert der gesetzlichen Zahlungsmittel wird ständig geringer und mit Beklemmung lesen wir von der Valutapanik in Österreich. Gehen wir einer gleichen Entwicklung entgegen?

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Seifenkistenrennen 1977 - Teil 2 - Film des Rennens von Jürgen Sauerwein.
Nachlass N049 - Jost Sauerwein - gefilmt von Jürgen Sauerwein - Digitalisierter Film zum Seifenkistenrennen 1977

Zum Seifenkistenrennen 1977 Teil 1

Nastätten, 29. Mai 1922 – Stadtverordnetenversammlung. An Stelle eines zurückgetretenen Mitgliedes wurde Herr Oberpostschaffner Knögel in das Amt als Stadtverordneter eingeführt. Sodann wurde die Regulierung der Abwässer vor der landwirtschaftlichen Winterschule beschlossen.

Nastätten, 31. Mai 1922 – Personalie - Herr staatlicher Hilfsförster und Forstsekretär Dinse ist … zum Förster ernannt worden.

Nastätten Gedenkstein Einweihung – In schlichter und feierlicher Weise vollzog sich am vergangenen Sonntag auf dem hiesigen Friedhof die Weihe des Gedenksteines für die im Weltkrieg gefallenen Helden unseres Städtchens.

Nastätten, 7. Juni 1922 – Frisch, fromm, fröhlich und frei fand sich am 2ten Pfingstfeiertag morgens um 6 Uhr die stattliche Zahl von 60 Wanderlustigen am Kriegerdenkmal ein, um an der Wanderung zur Loreley teilzunehmen. In fröhlicher Stimmung zog die stolze Schar mit Sang und Klang zum Städtchen hinaus.

Nastätten 29. Mai 1922 – Bekanntmachung … mit Wirkung vom Montag wird für den Kreis für Brot und Mehl folgender Höchstpreis festgelegt: Für ein Einheitsbrot aus 85%igem Brotmehl im Gewicht von 1750 Gramm 13 Mark. Der Bürgermeister Wasserloos.

Nastätten 29. Mai 1922 – Bekanntmachung … am Mittwoch mittags um 1 Uhr wird im Rathaus ein gutgenährter Bulle zu Schlachtzwecken öffentlich versteigert. Der Bürgermeister Wasserloos.

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Nach 20 Jahren wieder ein Seifenkistenrennen

Zum ersten Male seit mehr als zwei Jahrzehnten wurde in der Nastätten am 21.Oktober 1977 wieder ein Seifenkistenrennen unter dem Vorsitzenden des Marktausschusses Karl Peter Bruch durchgeführt. Das Rennen fand am ersten Tage des Nastätter Oktobermarktes statt.

Die fachkundige Ausrichtung dieses Rennens hat der MSC Loreley übernommen. Die Kammeraden der Freiwillige Feuerwehr Nastätten unterstützen ebenfalls das Rennen.

Als Rennstrecke diente die Wilhelm-Nesen-Straße, die auf 500m ein ausreichendes Gefälle mit sicherem Auslauf gewährte. Aufgeteilt waren die Fahrer in drei Altersklassen (8-10, 11-13, 14-15) zwischen acht und fünfzehn Jahren.

Als wir den Artikel aus der Rheinzeitung im Stadtarchiv fanden und mich auf einem Bild wiedererkannten, stellte ich mir die Frage:
"Bin ich denn schon so alt, dass meine Rennfahrerkarriere bereits im Archiv zu finden ist? 😉

Zusammen mit Marco und Timo Villmann, Harald und Holger Heuser, Udo Leidenbach fuhren wir im Rennstall von Optiker Schlieper.

Bei der ersten Veröffentlichung auf Facebook war die Resonanz sehr groß. Mir wurden weiter Zeitungsartikel zugeleitet, sehr viele Bilder, Namen der Personen auf den Bildern und sogar ein kurzer Film.

Vielen Dank dafür!
Und bei so viel Resonanz ist das einen Blogbeitrag auf der Homepage des Stadtarchives wert.

Quelle: Rhein-Zeitung 25.10.1977
Quelle: Rhein-Zeitung 25.10.1977 - Beschriftung Stadtarchiv Nastätten
Quelle: Jost Sauerwein (v.l. J. Sauerwein, Andrea Sondermann (Babilon), Frank Sondermann)
Quelle: Rhein-Zeitung 13.04.1977

Wiederholt wurde das Seifenkistenrennen noch einmal zum Oktobermarkt 1979

Ich zitiere unseren Bürgermeister Marco Ludwig: "Es schreit nach einer Wiederholung"

Quelle Rhein-Zeitung 31.10.1979

Diese Woche ist der Heimatteil geprägt von der ordentlichen Generalversammlung des „Vorschuss- und Credit-Verein zu Nastätten“ der heutigen „Volksbank Rhein-Lahn-Limburg“

Hier die veröffentlichte Bilanz zum 31. Dezember 1921

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Nastätten, 3. Mai 1922 – Beginn der Weideperiode in Aftholderbach. Wie in früheren Jahren soll auch in diesem Jahr in der ersten Maihälfte die Eröffnung der Weide stattfinden. Manchen mag der Auftrieb noch etwas zu zeitig. Wo draußen immer noch der Winter mit dem Frühling kämpft. …

Miehlen, 10. Mai 1922 – Ein ganz eigenartiger Unglücksfall ereignete sich am vergangenen Sonntag auf dem hiesigen Friedhof. Eine in den fünfziger Jahren stehende Frau Christine Clos wurde von einem plötzlich umschlagenden Grabstein derart schwer verletzt, dass die bewusstlos nach Hause getragen werden musste.

Endlichhofen, 9. Mai 1922 – Sonntag in 8 Tagen wird auf unserem Friedhof ein Gedenkstein für die Opfer des Weltkrieges unseres Ortes eingewiehen werden. Herr Steinhauermeister Geisel Ruppertshofen ist mit der Arbeit betraut worden.

Nastätten, 12 Mai 1922 – Vom Rathaus … auf Anregung hin, hat die Kleinbahngesellschaft mitgeteilt, dass auf der Strecke Nastätten – St. Goarshausen zweimal in der Woche und zwar Dienstags und Donnerstags in den neuen Fahrplan aufgenommen werden soll.

Nastätten, 12 Mai 1922 – Das Projekt zur Errichtung eines Schulhauses liegt schon längere Zeit der Regierung vor ohne dass eine Entscheidung bisher getroffen wurde. Der Magistrat wird nunmehr auf baldige Erledigung drängen.

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Freuen sich auf eine gute (ehrenamtliche) Zusammenarbeit v.l. Marco Ludwig (Stadtbürgermeister), Wolfgang Villmann (Stadtarchiv), Florian Strobel (Wehrführer), Rolf Strobel, Lutz Heidecker (Feuerwehrarchiv). (Bild: Stadt Nastätten)

Das Stadtarchiv der Stadt Nastätten verwahrt Bilder, Zeitungen, Karten und allgemein Schriftgut der Nastätter Vergangenheit. Es ist damit das Gedächtnis der Stadt, in dem die Vergangenheit für die Nachwelt aufbewahrt wird.

Auch unsere vor fast 125 Jahren gegründete Freiwillige Feuerwehr ist Teil der Geschichte, die es gilt für die Nachwelt aufzubewahren. So sahen dies auch die Alterskameraden Rolf Strobel und Lutz Heidecker, die sich um die Sortierung und Aufarbeitung der Geschichte der FFW Nastätten kümmern wollen.

Zu dem im Stadtarchiv teilweise mehrere Jahrhunderte alten Schriftgut, kommen Nachlässe von Bürgern, Vereinen und Firmen hinzu, Sonderbestände aus Zeitungen und Sammlungen wie etwa Karten und Pläne. Dabei machte die engagierte Arbeit um das Team von Wolfgang Villmann und Gudrun Gerhards auf sich aufmerksam. Was lag also näher, auch das Feuerwehrarchiv der Freiwilligen Feuerwehr Nastätten zu integrieren. Damit erhalten auch diese Dokumente einen Platz, an dem sich viele Generationen erfreuen können – inklusive der Digitalisierung.

Im ersten Schritt geht es darum, das Schriftgut und die historischen Bilder der Freiwilligen Feuerwehr in einem sogenannten Findbuch zu erfassen. Hierzu hat das Stadtarchiv ein „DokuWiki“ zur Dokumentation und Suche aufgebaut. Dieses „DokuWiki“ der Stadt kommt nun auch für die Freiwillige Feuerwehr Nastätten zum Einsatz.

Soweit es rechtlich zulässig ist, bietet das Stadtarchiv damit allen Interessierten öffentlich Zugang zu einer umfassenden und strukturierten Recherche bis hin zu einzelnen Archivalien. Das Angebot wird regelmäßig aktualisiert und erweitert, entsprechend dem Fortschritt der ehrenamtlichen Arbeit des Stadtarchivteams. Dabei erstreckt sich die Suche sowohl über das analoge als auch das digitale Archivgut.

Mit viel Einsatz und Herzblut für die Stadtgeschichte bietet das Archiv Ihnen den jeweils aktuellen und vollständigen Überblick über die historische Überlieferung unserer Stadtgeschichte. Dennoch sind Fehler oder Lücken niemals auszuschließen. Deshalb ist das Stadtarchiv ebenso wie die Freiwillige Feuerwehr für Hinweise und Ergänzungen, die der Nachwelt erhalten bleiben sollen dankbar und möchte Sie ausdrücklich ermuntern, mit uns in Kontakt zu treten. Auch eine temporäre Leihe hilft uns sehr. Nach der Digitalisierung werden die Leihgaben unversehrt zurückgegeben.

Nastätten, 21. April 1922 – Stadtverordnetenversammlung vom 19. April – dem Etat der gewerblichen Berufs- und Fortbildungsschule für das Rechnungsjahr 1922 wurde festgestzt. Schulpflichtig sind nunmehr alle jugendlichen Personen männlichen Geschlechts. Den Bullenhaltern soll für das laufende Vierteljahr eine Teuerrungszulage von 1.500 Mark gewährt werden.

Nastätten, 24. April 1922 – Schöffengericht Sitzung vom 21. April – Metzger Jakob O. von Nastätten hat gegen das Viehseuchengesetz verstoßen. Jakob O, war beschuldigt räudekranke Schafe aus dem Sperrbezirk Nastätten nach Diethardt transportiert zu haben … 80 Mark Geldstrafe; die Arbeiter Emil J, und Ernst R. aus Lierschied waren angeklagt, aus dem Gemeindewald Kasdorf Holz entwendet und den hinzugekommenen Förster falsche Namen genannt zu haben … 50 Mark Geldstrafe für den Diebstahl und 20 Mark wegen falscher Namensnennung.

Nastätten 26. April 1922 – Schutz der Wiesen – Aus den Kreisen der Grundeigentümer hört man berechtigt Klagen über Begehen von Wiesen und Futterfeldern. Das junge Grün, auf dessen Wachstum die Viehbesitzer sehnlichst warten, wird zertreten. … das den schadenbringenden Treiben Einhalt geboten wird.

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